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Die Geschichte


news_left Die Geschichte von Morgan Ladimore news_right
 
Fundort
Morgan Ladimore war ein großer, edler Ritter. Er kämpfte für die Unschuldigen, Armen und Gepeinigten. Lange Jahre wirkte er eifrig in den abgelegenen Gebieten von Azeroth. Er linderte das Leid der Darbenden und bestrafte die Vergehen der Übeltäter. Im Sommer seines achtzehnten Jahres heiratete er eine junge Frau Namens Lys. Sie liebten sich innig und bekamen drei Kinder, einen Sohn und zwei Töchter.

Morgan war 32, als der Krieg in Lordaeron ausbrach. Morgan wurde zum legendären Paladin Uther Lichtbringer abkommandiert, um an dessen Seite gegen die Orcs und die Untoten zu kämpfen. Morgan zog in den Krieg und glaubte Frau und Kinder zu Hause in Sicherheit.

Jahre vergingen und der Krieg zog sich in die Länge. Morgan wurde Zeuge vieler schrecklicher Ereignisse, darunter der Auflösung der Paladine der Silberhand, des Todes von Uther und der Ausbreitung der Seuche. Vor dem Wahnsinn bewahrte ihn in all der Zeit allein das Wissen, dass er eines Tages wieder bei Frau und Kindern sein würde.

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Morgan kehrte schließlich tatsächlich in seine Heimat zurück, aber dort war nichts mehr so, wie er es einst gekannt hatte. Die einst grünen Wälder waren jetzt verderbt und wimmelten nur so von Untoten und anderem finsteren Gezücht. Überall sah er zerstörte Häuser und Höfe und der Friedhof von Rabenflucht beherrschte die ganze Gegend. Ein entsetzter, fassungsloser Morgan ritt schließlich eiligst nach Hause zurück, fand dort jedoch nur Ruinen vor. Nicht ahnend, was in seiner Heimat geschehen war, eilte er zum Dorf, wo er nicht nur Antworten zu finden hoffte, sondern auch seine Frau und seine Kinder. Doch Morgans Nachforschungen waren vergebens. Ein Priester in Dunkelhain, wie der Ort jetzt hieß, sagte, er solle auf dem Friedhof von Rabenflucht nach einem Grabstein suchen. Morgan wollte nicht glauben, dass seine Familie tot war, und setzte seine Suche fort. Kein Haus und keinen Hof im Dämmerwald ließ er aus - es war umsonst.

Morgan ritt von Dunkelhain ins nahe Seenhain, vielleicht war seine Familie ja geflohen. Auf dem Weg dorthin beschloss er wider besseres Wissen, dem Friedhof von Rabenflucht einen Besuch abzustatten. Stundenlang ging Morgan zwischen den Gräbern umher. Er stieß auf zahlreiche Namen von Menschen, die er einst kannte, und tiefe Wehmut überkam ihn. Dann fiel sein Blick auf ein kleines verwahrlostes Grab mit drei kleinen Grabsteinen darauf. Ein Frösteln überlief ihn, als er näher heranging. Morgan wischte den Staub vom ersten Grabstein, um seine Inschrift sichtbar zu machen. Die eingravierten Buchstaben, die zum Vorschein kamen, bestätigten seine schlimmsten Befürchtungen:

Lys Ladimore
Geliebte Ehefrau und Mutter

Morgans Vorahnungen schlugen in Bestürzung um und dann in Kummer. Er fiel weinend auf die Knie. Stunden starrte er auf dieses eine Grab, flehte den kalten Stein um Vergebung an und schluchzte Entschuldigungen. Dann, Stunden später, änderte sich sein Verhalten plötzlich und er begann, um sich zu schlagen. Er zog sein Schwert und hämmerte damit wild auf die Grabsteine ein, wobei er voller Zorn brüllte. Er war blind vor Wut und schlug wild um sich, so dass drei Friedhofsbesucher auf ihn aufmerksam wurden. Als sie ihn zurückzuhalten versuchten, richtete sich seine Wut urplötzlich gegen sie und er beschimpfte die unschuldigen Friedhofsbesucher zuerst, bevor er sie alle tötete.

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Später, als sein Zorn verflogen war, erkannte Morgan, was er getan hatte: Sein blutiges Schwert steckte in der Brust eines der Friedhofsbesucher. Völlig von seinen Gefühlen übermannt, zog Morgan ein Messer aus seinem Gürtel und rammte es sich selbst ins Herz.

Morgan Ladimores Leichnam und die Leichen seiner drei Opfer wurden am nächsten Tag gefunden. Morgan wurde schnell und ohne jede Zeremonie in einem eiligst ausgehobenen Grab am Rande des Friedhofs beigesetzt. Morgan hatte nicht nur Unschuldige getötet, was seinen Überzeugungen und sein und seiner Natur vollkommen widersprach, er war auch von Kummer überwältigt, weil er seine Familie nicht hatte retten können. Deshalb konnte er nicht in Frieden sterben, sondern musste fortan ein Dasein als Toter führen, der keine Ruhe fand.

Wenige Tage später wurde sein Grab geschändet und seine Leiche war unauffindbar. Das Wesen, das einst Morgan gewesen ist, streift nun durch den Dämmerwald, sich in Selbsthass und Gram über den Verlust seiner Familie verzehrend.

Mor'Ladim, wie sich das Wesen jetzt nennt, streift, blind vor Hass und Rachsucht, wahllos tötend im Dämmerwald umher.
 
 
fin

alle Texte: © Blizzard Entertainment


 
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